FOLGE 1
Lockerungen von Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona Pandemie werden langsam bundesweit Realität. Doch noch lange werden wir nicht so ausgelassen wie damals im Januar oder Februar leben können.
Früher, wenn wir Zerstreuung suchten, fanden wir die unter vielen Menschen, ob im Cafè, in Restaurants oder auf spannenden Events. Je geselliger desto besser. Seit Wochen fällt das nun komplett aus. Stattdessen mussten wir zu Hause bleiben. Wenn wir Glück hatten, blickten wir auf angenehme, familiäre Kontakte oder liebe Einzelpersonen, die wir noch treffen durften. In unserer Freiheit beschränkt, zum Teil ohne Arbeit waren wir mit größter Unsicherheit konfrontiert. Alle fragen sich noch heute: Wie geht es weiter? Was kommt noch auf uns zu?
In einer Zeit der Sorgen oder positiv gesagt, der großen Herausforderungen, sind uns da Gefühle eher Motor oder Bremse?
Anja:
Zugegeben meine Gefühlslage war in den letzten Wochen eher unausgeglichen. Manchmal habe ich mich nicht nur einsam, sondern auch blockiert gefühlt und gestresst reagiert. Ich sah mich schwankend zwischen Anteilnahme, Verunsicherung und Panik aufgrund von Kontrollverlust und Zukunftsangst. Viele Pläne musste ich über den Haufen werfen.
Und digitale Kommunikation birgt beruflich große Vorteile, doch auch privat? Das kenne ich leider anders aufgrund von gescheiterten Fernbeziehungen. Kriselte es zwischenmenschlich, dann brachte Kommunikation auf Distanz die Verbindung ins wanken und damit ich sag mal „das Schiff“ zum sinken.
In diesen Wochen erkannte ich einmal mehr, wie sensibel meine Gefühlswelt doch ist und mein Verhalten verändert. Wenn oder weil Du mehr auf die Risiken schaust, ziehst Du tatsächlich eher an, wovor du sogar am meisten Angst hast. Das ist meine Erfahrung.
Wie beeinflussen Dich Deine Gefühle zur Zeit?
Ernst:
Noch sind fast alle Events gestrichen. Dir fehlen Jobs mehr denn je. Entsprechend hättest Du derzeit allen Grund, um sehr betrübt zu reagieren.
Doch so erlebe ich Dich nicht. Welche Gefühle machen Dich stark?
Hast Du Dich in den letzten Wochen einsamer als sonst gefühlt? Oder warum nicht?
Und wie gehst Du mit dem Alleinsein um?
Wann kann es gut oder für uns sogar wichtig sein, Gefühle auszudrücken?
Wie hast Du das bei anderen Leuten beobachtet?
Fällt es dir leicht über Gefühle zu sprechen?
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Inspiriert Dich dieser Satz in diesen besonderen Tagen und, wenn ja, warum und wozu?
Vielen Dank für das Gespräch, lieber Ernst.
Ernst Stratmann findet Ihr übrigens auch bei Instagram (@ernst_stratmann). Er freut sich immer über ein Hallo und würde sich gerne mehr mit Euch vernetzen. Sein Lieblings-Hashtag heißt deshalb übrigens: #imernstvernetzt