Rückblick +++ 20.8. +++ Happy! birthday party +++ @airport club frankfurt
Nach dem Check unserer Impfdaten und Fieber messen, erhielten Fotograf Ernst Stratmann und Anja Zörner, Einlass zur imposanten Location und von zehn Freunden aufwendig organisierten Geburtstagsfeier zu Ehren von Gerd Schüler. Luftballons, prickelnde Kaltgetränke, heiße Suppen von exotisch bis hessisch, süße Torten, elektrische Musik, bunte Lampen und Discolicht. Glückwünsche wurden über eine riesige Videoleinwand eingespielt, andere präsentierten Archivbilder aus bekannten Clubbingzeiten der legendären 90er-Jahre im Dorian Gray am Frankfurter Flughafen.
Jede Menge Unterhaltung und gute Stimmung sorgten für eine laute Geräuschkulisse. Im Kontrast dazu regelrecht leise schritt das Geburtstagskind zur Bühne. Ich erlebte Gerd Schüler keineswegs als Rampensau, der das Scheinwerferlicht sucht. Sondern er zeigte sich elegant, modern gekleidet mit brillantem Lächeln und körperlich top in Form. Auf mich wirkte er unerwartet bescheiden. Ich nahm ihn als Mensch wahr, der das Wohl seiner Gäste über alles stellt. Kurz wolle er seine Ansprache halten, damit man gleich wieder zur Feierei übergehen könne.
Darin dankte er den unfassbar engagierten Organisatoren und weiteren Beteiligten, seinen unzähligen Gratulanten und Gästen, die teils weite Wege in Kauf genommen hatten. Und er verkündete, was bald zu haben sei, um nach der Bestellung druckfrisch serviert zu werden: ein Buch über sein Leben. „Mein Leben mit Dorian Grey.“, wird es heißen und eine Rarität sein, jeden Euro wert auf mehr als 400 Seiten Papier.
Super, denn zu Zeiten eines Neuanfangs, am Ende einer bewegten Karriere, eines bewegenden Lebens wirkt ein literarisch veredeltes Résumé konsequent und relevant. Mindestens die Frankfurter werden genug Neugier beweisen? Werden sie ihrem Interesse am Dorian Gray von früher Taten folgen lassen? Wird die Wertschätzung der Person Gerd Schüler gegenüber groß genug sein, um heimliche Geständnisse und daraus resultierende Erkenntnisse exklusiv besitzen zu können – gleich was es kostet?
Biografien erscheinen wertvoller, indem sie einen schaffenslustigen Charakter wie Gerd Schüler mehr als nur weich- und schönzeichen. Sollte es sich bei der kommenden Lektüre – einer von maximal 999 Exemplaren -, um eine schonungslose intime vergnügliche Abhandlung handeln, die … an früher erinnert und … worauf Zeitzeugen mit leuchtenden Augen reagieren oder … endlich erfahren, wozu ihnen hinter den Kulissen einst der Zugang fehlte, darauf, bin ich mir auch sicher, wartet die Welt oder tun es mindestens die Frankfurter – ganz bestimmt.
Anja Zoerner, 08.21