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069 MatzeFFM Unterwegs: Flatrate-Futtern für Sparfüchse Teil 2 – Es gibt Nachschlag!

Über Flatrate-Futtern für Sparfüchse Teil 2

Kürzlich präsentierte unser Frankfurt Stadtreporter echte Geheimtipps, um sich auf der Berger Straße beim „All you can eat“ kostengünstig den Bauch voll zu schlagen. Aber auch fernab von Bornheim kommen preisbewusste Schlemmer ganz auf ihre Kosten. MatzeFFM war wieder unterwegs und entdeckte im fernen Bockenheim ein teuflisch gutes Mittags-Angebot, für das man am Ende einfach so viel zahlt, wie man will …

Es soll mir ja niemand vorwerfen, ich würde mich ausschließlich in meinem „Berger Straßen-Kiez“ herumtreiben. So verschlug es mich jüngst nach Bockenheim, wo mich auf der beliebten „Leipziger Straße“ ein Werbeschild auf ein ganz besonderes Mittagstisch-Angebot aufmerksam machte:

Das persische Restaurant Kish bietet dem mittagshungrigen Besucher nämlich werktäglich von 12 bis 15 Uhr ein Buffet voller Köstlichkeiten der persischen Küche samt Vorspeisen, Salaten und Desserts an. An diesem darf man sich nach Herzenslust bedienen. So oft man möchte. Und am Ende zahlt der preisbewusste Fan der indischen Küche dann einfach, so viel er möchte.

Ein ungewöhnliches Geschäftsmodell

Dieses Konzept war mir selbst in Frankfurt bislang nicht bekannt. Kann das überhaupt gut gehen?

„Ja“, meint die nette Tara, schließlich gebe es das ungewöhnliche Angebot bereits seit mehreren Jahren und um eine zeitnahe Insolvenz des „KISH“ müsse sich niemand sorgen.

Viele der „Flatrate-Fans“ seien zwar Studenten, denen nicht allzu viel Geld für ihr Mittagessen zur Verfügung stünde. Allerdings sei das Essen nun einmal eindeutig besser als in der Mensa – und die ebenfalls immer zahlreich anwesenden Bänker und Geschäftsleute sorgten mit deutlich größerer Zahlungsbereitschaft dann eben doch dafür, dass das Konzept aufgehe.

Eine fiese Zwickmühle

Auch mir stellt sich am Ende eines wirklich köstlichen Mittagessens die wirklich teuflische Frage nach dem Preis, den ich für das so leckere Essen denn zu blechen, bereit bin. „Zahl‘ so viel und gut, wie es dir geschmeckt hat“, sagt Tara – und befördert mich damit in eine mittelschwere moralische Krise.

Ginge es allein nach dem grandiosen Geschmack und dem gemütlich-orientalischen Ambiente, hätte ich sofort mein Konto samt Ersparnissen geplündert und ihr diese in die Hand gedrückt. Leider bin aber auch ich hin und wieder dazu gezwungen, ein wenig auf meine Finanzen zu achten. So oder so: Egal, welchen Betrag man am Ende bezahlt – man fühlt sich dabei schlecht. Und wird das Gefühl nicht los, der bezahlte Preis werde dem Essen und der großen Auswahl nicht gerecht. Zumal das Personal die Gäste wirklich rührend umsorgt und herzlichst betreut. So verlasse ich mit vollem Bauch und schlechtem Gewissen die „Persische Perle“ – bin mir aber ganz sicher, bald wieder zu kommen.

Klare Empfehlung mit Haken

Wer einen moralischen Konflikt nicht scheut (oder sowieso ein Arschloch ist oder ohnehin über Unsummen von Geld verfügt), sollte aber unbedingt einmal vorbeischauen. Der „Pay what you want“-Mittagstisch ist nicht nur ein interessantes und ungewöhnliches Konzept – er beweist obendrein, dass ein ausgiebiges Essen auch in Bockenheim nicht automatisch im finanziellen Selbstruin enden muss.

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Text: MatzeFFM:  (>> Mittzwanziger, Großstadtkind, Entdecker. Zugezogen. Verliebt in: Frankfurt am Main >> aus dem Grund: Autor bei NULL SECHS NEUN.)

Frankfurt Reportage
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