Der Bornheimer Christoph Straube sorgte im urbanen Stadtteil für viel Wirbel. Um seine neuentwickelte App „Nachbarschaft“ zu bewerben, verteilte er Handzettel mit dem Hinweis zur App, womit er zur Nachbarschafts-Party einlud. Die Frankfurter Rundschau berichtete. MatzeFFM folgte der handschriftlichen Einladung und nutzte die Gelegenheit für ein Interview mit dem NACHBARSCHAFT.NET-Erfinder.
MatzeFFM
Gude, Christoph! Verrätst Du mir, wie Du auf die Idee für die App „Nachbarschaft“ kamst?
NACHBARSCHAFTS.NET
Schon vor 3 Jahren bin ich nach Bornheim gezogen. Doch erst nach 2 Jahren danach lernte ich meine Nachbarn kennen. Die wurden im Laufe der Zeit meine besten Freunde. Ich fand‘ schade, dass das so lange gedauert hat und dachte ich mir, dass es einfacher funktionieren könnte, ein nachbarschaftliches Netzwerk aufzubauen.
MatzeFFM
So kamst Du auf die Idee einer Smartphone-App?
NACHBARSCHAFTS.NET
Ja, die Idee hatte ich im Juli 2014. Ich meine die Vision: einer Art „Facebook für die Nachbarschaft“. Ein Kumpel von mir übernahm die Programmierung und wir tüftelten ein halbes Jahr lang an der Umsetzung.
MatzeFFM
Bist Du zufrieden mit der bisherigen Resonanz?
NACHBARSCHAFTS.NET
Ich bin mehr als zufrieden. Nach dem Release der App haben sich bereits innerhalb der ersten 2 Tage mehr als 90 junge Menschen allein im Bereich der oberen Berger Straße registriert. Viele davon sind heute Abend persönlich erschienen – ein echtes Erfolgserlebnis!
MatzeFFM
Diese Resonanz hast Du sicherlich auch Deiner ungewöhnlichen Werbemaßnahme zu verdanken. Deine Idee?
NACHBARSCHAFTS.NET
Marketing habe ich nicht umsonst studiert! (lacht). Nein, im Ernst: Man muss die Menschen neugierig machen. Ihnen einen Mehrwert bieten. Und was eignet sich da besser als eine Party? Außerdem kommt man hier leicht mit den Nachbarn in’s Gespräch, was ja das eigentliche Ansinnen der App sein soll.
MatzeFFM
Finanzieren musst Du das alles trotzdem. Wie soll das funktionieren?
NACHBARSCHAFTS.NET
Durch die App sollen sich mittel- bis langfristig im gesamten Stadtgebiet „Nachbarschaften“ bilden. Anschließend möchte ich vor Ort Dienstleistungs-, Handwerks- und Einzelbetriebe einbinden, die ihrem Umfeld entsprechende Angebote machen können. Davon profitieren die Geschäfte – und die Menschen in ihrer Nähe. Jeder kauft doch am liebsten direkt in seinem Umfeld ein und schätzt kurze Wege.
MatzeFFM
Das klingt zunächst gut. Doch einige Nachbarn äußerten datenschutzrechtliche Bedenken vor allem, da die exakte Anschrift an Dich zur Verifikation übermittelt werden muss. Sind diese Bedenken gerechtfertigt?
NACHBARSCHAFTS.NET
Mich hat ein wenig fasziniert, dass diese datenschutzrechtlichen Bedenken überwiegend via Facebook geäußert wurden. Die Datenschutz-Richtlinien habe ich von Datenschutz-Experten überprüfen lassen, welche keinerlei Bedenken und Beanstandungen feststellten – zumal die Datenschutzrechtlinuen für Jeden einsehbar sind. Nach der Verifikation werden von uns sofort alle eingeschickten Daten gelöscht. Darauf gebe ich mein Ehrenwort.
MatzeFFM
Danke für das Interview!
Übrigens schon bald startet die nächste Werbe-Aktion für die App. Wieder sollen Flyer verteilt werden. Die Einladung diesmal soll zum kostenlosen Frozen Yogurt in die kurz vor der Eröffnung stehende „Yomaro“-Filiale am Merianplatz führen.
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Text: MatzeFFM: (>> Mittzwanziger, Großstadtkind, Entdecker. Zugezogen. Verliebt in: Frankfurt am Main >> aus dem Grund: Autor bei NULL SECHS NEUN.)