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Anja Zörner
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069 Aktuell: „Mama, warum ist plötzlich Krieg?“- Blockupy lenkt ab, statt aufzuklären

Ein Kommentar

„Wie im Krieg!“, stellten Kinder mit Erschrecken fest und Erwachsene reagierten vor allem empört über so viel kriegsähnliche Manöver,  mit denen die Blockupy-Bewegung gestern am 18.03. in Frankfurt am Main maximale Aufmerksamkeit erregte, doch den Fehler beging, zuzulassen, Gewalt über ihre Themen zu stellen. Dadurch hinterlässt das traurige-theatralische Blockupy-Gastspiel keine Botschaft, die wir an unsere Kinder weitererzählen können. Die Bewegung hat Werte, die sie der EZB abspricht, selber erfolgreich hintergangen.

Eltern kamen gestern am Tag der Eröffnung der neuen EZB im Frankfurter Nordend in Erklärungsnot, als sie ihren Kindern beibringen sollten, warum Demonstranten Gewalt ausüben, um die EZB-Eröffnung zu boykottieren.

Was haben Sie geantwortet?

Dafür galt die Blockupy-Bewegung ursprünglich: Dieser Zusammenschluss wollte mutmaßlich nach dem Motto „besetzen, blockieren, demonstrieren„, redlich etwas bewegen durch Protest contra Kommerz-Politik der EZB, pro mehr Werte und Gewissensentscheidungen in der Wirtschaft.

Gestern allerdings griff eben diese Gruppierung auf der Straße zu Waffen, mit dem traurigen Ergebnis, dass Kinder nun nach den Bildern von gestern die Wörter „besetzen„, „blockieren“ und „demonstrieren“ zwangsläufig mit Gewalt assoziieren.

Kein gutes Signal, Blockupy!

Auf der Website demonstrare.de haben wir nachgelesen, warum zur Demonstration ausgerufen wurde. „Von der Blockade des Blockupy-Bündnisses geht keine Eskalation aus.“, steht darin. Schön wäre gewesen, wenn die Blockupy-Demonstration tatsächlich eine Massenblockade von über 20.000 Menschen gewesen wäre mit Sitz- und Stehblockaden, Musik, Straßentheater, thematischen Gegenständen und Bannern. Stattdessen allerdings standen Polizeiautos in Flammen. Rußige Rauchwolken stiegen zum Himmel empor. Brennende Autoreifen. Autofenster und Ladenfenster wurden eingeschlagen.

Wie viel Geld kosten die Reparaturen?

NULL SECHS NEUN erlaubt sich ein persönliches Wort an dieser Stelle:

Liebe Blockupy-Beweger, Ihr habt unnötige Kosten durch nun notwendige Neu-Anschaffungen und Reparatur-Maßnahmen verursacht und damit Menschen geschadet vergleichbar wie Ihr es der EZB vorwerft, nur eben offensichtlicher, aber vielleicht war ja das Euer Ziel, im wahrsten Sinne des Wortes zu demonstrieren, dass Gewalt keine Lösung ist.

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Text: Anja Zörner, Bild: by ZarosKosmos/Pan W. Zaro

PS. Und so zum Beispiel berichteten andere Presse-Stimmen:

„Die Beschwörung umstürzlerischer Kriegsbilder mag effektvoll sein und maximale Aufmerksamkeit garantieren, doch der Krawall provoziert nicht nur den Staat zu justiziabel ausschlachtbaren Übergriffen und hässlichem Kontrollwahn, er schürt auch die Angst des Bürgertums vor Unruhe und Instabilität“ [Quelle: Spiegel]

„Bei den Protesten gegen die EZB erlebt Frankfurt beispiellose Gewalt. Doch so berechtigt die Wut gegen die europäische Finanzpolitik auch sein mag – jeder Demonstrant, der sie in Gewalt münden ließ, hat sein politisches Anliegen gezielt verraten. (…) Der Protestschrei gegen das Gebaren der Banken wurde in der Öffentlichkeit mit jedem Steinwurf in Frankfurt weniger gehört. Und die Rauchschwaden über der Stadt haben die Werte einer kapitalismuskritischen Bewegung nicht nur vernebelt – sondern erstmal verschluckt.“ [Quelle: fr-online]

Frankfurt Reportage

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