Anja Zoerner
Redaktion (info@anja-zoerner.de)

Schaffenskraft durch Experimentierfreude – Meinungsaustausch am Main

FOLGE 2

– Podcast Edition –
(Überarbeitung vom 26.05.2020)



Eines Abends nachdem wir -wie in jedem Monat- für eine Stunde den Aufbau ihres Kreativblogs vorangebracht hatten und zwischenzeitlich in den privaten Teil des Abends übergegangen waren, da fragte ich Gisela Braun aus einer Laune freiheraus: „Du, Gisela, was hältst Du davon, mit mir ein kleines Gedicht zu verfassen? Hast Du Lust auf dieses Schreibexperiment? Wie wär’s mit Versen über Mut? Vielleicht etwas Motivierendes, etwas über große Gefühle, einen netten Impuls, Worte zum Nachdenken?

Anja:

Meinen ersten Blog füllte ich mit nach Poesie klingenden Versen etwa im Jahr 2002. Das war in meinem Zahnspangenalter. Ich schrieb damals fantasievoll über Gefühle einer Heranwachsenden mit großen Träumen, über Dramen, die ich aus der Literatur kannte und im Deutschunterricht diskutierte. Mich prägten bestimmt auch Liebesfilme und nicht zuletzt die ersten romantischen Gefühle, wie man sie als junges Mädchen irgendwann erfährt. Ich versuchte sprachlich-künstlerisch damit umzugehen. Mein Deutschlehrer fand das toll. Ich war stolz wie Oskar, nachdem er mir online einen lobenden Gästebucheintrag hinterlassen hatte. In Form von diesem Blogprojekt traute ich mich etwas. Das blieb jedoch auch bei den pubertierenden Buben um mich herum nicht unbemerkt. >> Shitstorm << würde man heutzutage dazu sagen, traf mich leider unvorbereitet. Verletzend ist es, Spott zu erfahren und wie man sich vorstellen kann: demotivierend. Tatsächlich gab ich dieses Kreativprojekt daraufhin auf. Doch war das richtig? Gisela, was meinst Du?

Gisela:

Der Traum vom eigenen Blog, den ich schon früh ausprobierte, kennt auch Gisela. Damals wie heute verbindet uns die Experimentierfreude

Liebe Gisela, ich erinnere mich daran, dass Du komplett aufgeschlossen reagiert hattest, ich meine frei von Vorurteilen oder Ängsten gingst Du mit meiner Idee um, gemeinsam ein Gedicht zu schreiben. Es fühlte sich spannend an, etwas Kreatives so spontan und hingebungsvoll mit Dir auszuprobieren. Wir brainstormten. Unsere Arbeit wurde zum Spiel mit Worten, wie ein Tanz mit Buchstaben. Unser Anspruch war es, mit Worten zu malen, lautmalerisch, Worten Rhyth­mik zu verleihen, die sprachlich eine stimmige Atmosphäre zaubern sollten.

Wir zwei gestandenen Frauen setzen uns also zum Ziel etwas Gefühlvolles zu texten in Form von einem außergewöhnlichen Sprachbild. Ob uns das gelingen würde? Das fragte ich mich schon, obwohl es mein Vorschlag gewesen war, es zu versuchen. Wie zuversichtlich warst Du?

Warum warst Du motiviert, dieses Gedicht mit mir zu schreiben?

Mich persönlich inspiriert Giselas Disziplin, sich stets Zeit zu nehmen für ihre kreativen Hobbies

Wie hat es sich für Dich angefühlt, als wir uns einig waren, dass wir mit dem Ergebnis unseres Textes zufrieden sind?

TATARATADAS IST UNSER GEDICHT:

VOM LOSLASSEN UND ANKOMMEN

1 > Halt suchend tappen wir
2 > Im Dunkeln
3 > Unserer Albtraumrealität
4 > Zuversicht ist entschwunden
5 > Hoffnungen zersplittert an der Realität
6 > Erinnerungen beschweren
7 > Unser Herz wie ein Koloss
8 > Aus Stein, der uns in die Tiefe zieht und
9 > Dessen Sogwirkung
10 > Wir doch widerstehen müssen
11 > Um wieder Licht zu sehen, um
12 > Frischen Mut zu fassen und unser
13 > Inneres Leuchten
14 > Neu zu entfachen.

Vielen Dank für die angenehme Zusammenarbeit bei der Erstellung Deines Blogs, auch beim Dichten und herzlichen Dank für das Gespräch, liebe Gisela.

Gisela Braun findet Ihr übrigens bei Instagram (@giselakreativ). Dort wird sie es kommunizieren, sobald ihr Blog zum Thema KRIMSKRAMS-KREATIV an den Start geht, um zu erklären, wie sie aus Alt – Neu macht.

 
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